Wie sieht unsere perfekte Schule aus?
Die Antwort, oder besser: die Ergebnisse, die aus dieser Frage resultieren, folgen in der Regel den Vorstellungen einiger weniger „ExpertInnen“ im direkten und indirekten schulischen Umfeld. Dabei sind es gerade die individuellen und subjektiven Bedürfnisse aller Beteiligten, die in eine konstruktive pädagogische Lernlandschaft einfließen sollten.
Das Berliner Architekturbüro die Baupiloten BDA hat in Kooperation mit der Hans Sauer Stiftung das Schul-Visionenspiel entwickelt, das keine Interessengruppe exkludiert. Als Werkzeug zur methodischen Entwicklung von pädagogischen und räumlichen Veränderungen konzipiert, soll das Schul-Visionenspiel helfen, Wünsche und Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzer- und Interessensgruppen abzubilden.
Ansatz
Um diese Diversität zu gewährleisten wird das Brettspiel in mehreren Gruppen und mit verschiedenen InteressenvertreterInnen gespielt. Ziel des Spiels ist es nicht, über architektonische Lösungen oder bauliche Richtlinien zu diskutieren, sondern eine Schulvision zu dokumentieren, in der kein Gedanke a priori ausgeschlossen wird.
Während des Spiels leiten die von den Gruppen ausgewählten ModeratorInnen anhand von Aktions-Karten eine zeitlich begrenzte und differenzierte Diskussion. In insgesamt siebzehn Schritten wählen die TeilnehmerInnen individuell wünschenswerte Aktivitäten, fügen sie zu Symbiosen zusammen und weisen diesen Atmosphären zu. Die Visualisierung durch Piktogramme ermöglicht eine einfache Darstellung komplexer Zusammenhänge und erleichtert gleichzeitig zurückhaltenden TeilnehmerInnen den Zugang zur Diskussionsrunde – so kann eine Kommunikation auf Augenhöhe garantiert werden. Sind schließlich die verschiedenen Lernlandschaften gelegt, werden diese durch Impulsvorträge beschrieben und dokumentiert, so dass sie auch im Nachhinein durch Außenstehende verstanden werden können.
In einer sprachlich angepassten und weniger komplexen Version des Spiels können auch Kinder ab der vierten Klasse in den partizipativen Gestaltungsprozess eingebunden werden.
Förderung
Die Hans Sauer Stiftung förderte die Konzeption und Umsetzung des Schul-Visionenspiels sowohl finanziell als auch operativ. So konnte beispielsweise eine erste Fassung des Schul-Visionenspiels bereits im Rahmen der Social Design Elevation Days 2017 einem interdisziplinären Publikum vorstellt werden. Zudem können über die Hans Sauer Stiftung einige Exemplare des Spiels ausgeliehen werden. Füllen Sie dazu folgendes Formular aus und schicken es an v.steinhauser@hanssauerstiftung.de.
Wirkung
Zentrales Element des Spiels ist die Annahme, dass Menschen Experten für ihr Umfeld sind, in dem sie sich im Alltag bewegen. Das Schul-Visionenspiel setzt deshalb auf einen partizipativen Gestaltungsprozess, um das Wissen der „SchulexpertInnen“ zu visualisieren, zu artikulieren und schließlich in einer Raumbedarfsanalyse zu kanalisieren. Die Ergebnisse dieses Prozesses können als Grundlage für ein pädagogisch-räumliches Konzept der jeweiligen Schule sein. Ebenso ist eine Argumentationsgrundlage geschaffen für einen möglichen Neu- oder Umbau der Schule.
Mit dem Grundgedanken der gesellschaftlichen Partizipation reiht sich das Schul-Visionenspiel in eine Vielzahl geförderter und operativer Projekte ein. Das übergeordnete Bildungsprojekt der Hans Sauer Stiftung, Schule macht sich …, bildet dabei für das Schul-Visionenspiel eine methodische und inhaltliche Klammer.
Ausleihe
Wir freuen uns, wenn Sie Interesse daran haben, das Schul-Visionenspiel der Baupiloten BDA zu testen. Jeder/Jede, der/die ein nicht kommerzielles Interesse hat, Schule partizipativ zu gestalten, kann das Spiel über die Hans Sauer Stiftung für einen Zeitraum von vier Wochen kostenlos ausleihen. Füllen Sie dazu bitte dieses Formular vollständig aus und schicken es an v.steinhauser@hanssauerstiftung.de. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage und bearbeiten diese schnellstmöglich.