Home not Shelter! – Gemeinsam leben statt getrennt wohnen ist eine Initiative zur ko-kreativen Schaffung von inklusiven Sozialräumen
Abstract
Viele Menschen leben und wohnen in immer gleichen gesellschaftlichen Strukturen. Es fehlt häufig an Räumen für Begegnung und Austausch – Räumen der Integration*. Die aktuelle Wohnungsmarktpolitik gefolgt von Gentrifizierung und steigenden Mietpreisen verstärkt und befeuert dieses Phänomen. Auch die Coronapandemie hat 2020/2021 viele Möglichkeiten der Begegnung im echten Leben beschränkt oder gar verhindert.
Das Projekt Innovationslabor für Integration* der Initiative Home not Shelter! stellt sich dieser Herausforderung. Aktuell (Stand Dez 2021) setzt sich das Innovationslabor in den Stadtteilen Hallschlag und Münster in Stuttgart für mehr Austausch zwischen verschiedenen Milieus ein. Dabei wird durch ko-kreative Prozesse der Sozialraum im jeweiligen Quartier, milieu- und hierarchieunabhängig gestaltet. Ziel ist es so Menschen aus verschiedenen Bereichen in einen Dialog zu bringen, um voneinander zu lernen und Polarisierungen zu vermeiden.
Ansatz
Im Innovationslabor für Integration* geht es darum, neue Wege der Sozialraumgestaltung zu bestreiten. Dabei stehen die Bedarfe und Wünsche der Anwohnenden im Fokus. Mit partizipativen Ansätzen und Methoden des Social Design werden Handlungsgemeinschaften gegründet und gestärkt. Gemeinsam können so Aktionen und Events als soziale Katalysatoren entstehen, die langfristig und nachhaltig verbinden.
Das Projekt durchläuft verschiedene Projektphasen und orientiert sich dabei am Transformationsmodell des Social Design Labs. Der Prozess richtet sich immer an Bedarfen und Stärken des Stadtteils und der Anwohnenden aus und wird von einem Team vor Ort stetig angepasst – Ergebnisoffenheit ist dabei ein sehr wichtiger Faktor. Die Ermöglichung der Teilhabe von marginalisierten Gruppen ist dabei eine selbstverständliche Bedingung.
Förderung
Träger der Initiative Home not Shelter! ist die Hans Sauer Stiftung in Kooperation mit morethanshelters e.V. unter dem Dach des social design lab.
Das Innovationslabor für Integration* wird durch die Stiftung Deutsches Hilfswerk der Deutschen Fernsehlotterie gefördert. Start der Förderung war der 01. März 2021, der Projektzeitraum ist auf drei Jahre angesetzt.
Wirkung
Das Innovationslabor begegnet der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Integration* und möchte hierbei einen inklusiven Sozialraum entstehen lassen.
Dafür wird eine Transformation in drei Bereichen angestrebt:
- Eine aktive Handlungsgemeinschaft soll entstehen, welche Herausausforderungen und Potenziale über Hierarchie-, Sektor- und kulturelle Grenzen hinweg auf eine ko-kreative Weise bearbeitet.
- Die Sozialraumgestaltung mit der Methodik des Social Designs soll als verbreitete Praxis in der lokalen Stadtentwicklung eingesetzt werden – und so als Best Practice Beispiel dienen.
- Die sozialräumliche Teilhabe soll für alle Anwohnenden, insbesondere für marginalisierten Gruppen gegeben sein. Bestehende Hürden werden hierfür sichtbar gemacht und verständlich für Menschen aus anderen Lebensrealitäten dargestellt. So wird auf gesamtgesellschaftliche Missstände hingewiesen. Basierend auf diesem Wissen werden dann Antworten entwickelt.
Umsetzung
Durch die Erhebung von qualitativen Daten über den gesamten Projektzeitraum, kann das Transformationspotenzial des Projekts sichtbar werden. Durch partizipative Prozesse, Aktionen und Events wird diese Transformation durch Gemeinschaft möglich gemacht. Ein Beispiel hierfür ist der Ideenwettbewerb, der im Oktober 2021 angestoßen wurde. Mehr dazu findet man auf der Website von Home Not Shelter!.
*Über den Begriff Integration oder den Projekt-Namen diskutieren? Hier kannst Du mitreden!