Innovatives Pilotprojekt für bezahlbaren und integrativen Wohnraum
Wohnraum wird immer knapper und Mieten steigen rasant an. Besonders in großen Städten sind günstige Wohnungen ein Luxusgut. Auf der Suche nach neuen Wohnformen bildete sich in Oldenburg eine Akteursgemeinschaft, die integrativen und bezahlbaren Wohnraum schaffen will.
Ansatz
Das Projekt „Co-Housing Oldenburg“, das im Rahmen der Initiative Home not Shelter! in Oldenburg entstanden ist, will bezahlbaren und integrativen Wohnraum schaffen. Für die Realisierung dieses innovativen Pilotprojektes hat sich eine Akteursgemeinschaft zwischen Stadt, teilkommunalem Wohnbau, Hochschulen und gemeinnützigem Sektor herausgebildet.
Durch partizipative und kollaborative Prozesse werden unterschiedliche Akteure in den Bau miteinbezogen werden. Gemeinschaft und demokratische Mitbestimmung prägen das Projektvorhaben ebenso wie hochwertige Architektur und Gestaltung, konsequent niedrige Kosten und ein ressourcensparendes Vorgehen in der Planungs- und Betriebsphase. Um den Mietpreis möglichst niedrig zu halten und ein ökologisch und energetisch effizientes Gebäude zu entwickeln, stützen sich die Projektpartner*innen auf verschiedene Methoden der Beteiligung und des Recyclings bzw. des rezyklierbaren Bauens.
Das Wohnkonzept umfasst neue Formen des Zusammenlebens im Sinne der ‚Co-Housing‘ Idee. Die Co-Housing Gemeinschaft wird unter aktiver Beteiligung der künftigen Bewohner*innen gebildet, geplant und entwickelt. Als einer von mehreren Faktoren zur Schaffung eines starken Gemeinschaftsbewusstseins ist die Architektur auf eine größtmögliche Förderung der sozialen Kontakte ausgerichtet. Das Wohngemeinschaftshaus bietet neben privaten Schlafräumen und Rückzugsorten, gemeinschaftlich nutzbare Räume wie Wohn,- Koch und Essbereiche. Auf insgesamt 275 m² schafft es günstigen Wohnraum für Alleinerziehende, Senioren, Studierende, Auszubildende, Geflüchtete und/oder körperlich beeinträchtigte Personen.
Förderung
Das experimentelle Wohnprojekt „Co- Housing“ entstand im Rahmen von Home not Shelter!, einer von der Hans Sauer Stiftung geförderte Initiative und in Zusammenarbeit mit der Jade Hochschule Oldenburg und der Technischen Universität Berlin.
Wirkung
Das Co-Housing-Projekt in Oldenburg hat Leuchtturmcharakter. Es schafft nicht nur integrativen und bezahlbaren Wohn- und Lebensraum, sondern eine aktive Beteiligung aller Involvierten. Durch das gemeinsame Gestalten des zukünftigen Gemeinschaftshauses und der dazugehörigen Freiflächen wächst die Bewohnerschaft zu einer Wohngemeinschaft zusammen und übernimmt in einem frühen Stadium die Verantwortung für die gemeinschaftlich gestalteten und genutzten Räume.