Zweiter Fortschreibungsprozess der Leitlinie Bildung der Landeshauptstadt München
Ansatz
Das operative Stiftungsprojekt „Bildungslabor München“ – konzipiert und begleitet vom social design lab der Hans Sauer Stiftung – bildete 2021-2023 einen Rahmen für den Fortschreibungsprozess der Leitlinie Bildung des Referats für Bildung und Sport der Landeshauptstadt München. In diesem Prozess wurden Beteiligungsformate innerhalb der Stadtentwicklung neu gedacht und neuartige partizipative und kooperative Arbeitsweisen erprobt.
Die Fortschreibung der Leitlinie Bildung steht im Kontext des Stadtentwicklungsprogramms „Perspektive München“. Mit der Weiterentwicklung der Leitlinien möchte die Landeshauptstadt rechtzeitig auf Veränderungen in der Gesellschaft reagieren und zukünftigen Entwicklungen einen kommunalen Orientierungsrahmen geben. In diesem mehrjährigen Prozess sind alle Referate der Landeshauptstadt München nach Themenschwerpunkten an der Fortschreibung beteiligt. Um eine einheitliche Richtung für die Fortschreibung zu finden, wurden zunächst die strategischen Leitlinien der Stadtentwicklung unter der Federführung des Referats für Stadtplanung und Bauordnung referatsübergreifend weiterentwickelt. Bereits hier begleitete die Hans Sauer Stiftung 2019/2020 einen ersten Social Lab-Prozess.
Mit einem Beschluss des Stadtrats vom Oktober 2020 wurde auch das Referat für Bildung und Sport dazu beauftragt, seine fachlichen Leitlinien innerhalb des Stadtentwicklungskonzeptes fortzuschreiben, um bildungspolitische Zielsetzungen an aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen und veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Eine zentrale Rolle spielten hier Themen wie beispielsweise Teilhabegerechtigkeit, Digitalisierung und Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Realisierung
In Kooperation mit dem Referat für Bildung und Sport bildete das Bildungslabor München den Rahmen für komplexe Diskussions- und Abstimmungsprozesse zwischen unterschiedlichen Verwaltungseinheiten, Interessensgruppen und Bewohner*innen Münchens. Innerhalb des zweijährigen Fortschreibungsprozesses verband der Prozess mehrere ineinandergreifende Formate: das Admin Lab auf Verwaltungsebene, die Regionalwerkstätten zur Öffnung der Fortschreibung für die breite Öffentlichkeit und ein Social Lab als Abbild einer diversen Stadtgesellschaft, um Ideen intensiv weiterzuentwickeln und zu Leitprojekten zu verdichten.
Im den strukturierten, iterativ und kooperativ angelegten Prozess des Bildungslabors standen neuartige Formen der Zusammenarbeit, des Austauschs und der kreativen Ideenentwicklung im Mittelpunkt. Dafür wurden Akteur*innen aus möglichst vielen relevanten Beteiligungsgruppen und mit unterschiedlichen Perspektiven zum Thema Bildung zusammengebracht – unter anderem aus der Verwaltung und Politik, Bildungsverbänden und Initiativen, unterschiedlichen Schultypen und Bildungsorten sowie der Zivilgesellschaft. Mit seinen drei ineinander verschränkten Prozessformaten fungierte das Bildungslabor dabei als Diskussionsforum, als Ort der Verständigung und der kollektiven Verarbeitung von Wissen, und nicht zuletzt als Produktionsort für neue Ideen und Ansätze.
Wirkung
Durch seinen partizipativen und transdisziplinären Charakter schuf das Bildungslabor eine Plattform zur Entstehung von zukunftsfähigen Ansätzen und Ideen für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Bildungslandschaft Münchens und setzte Bildung in den Kontext von Stadt und Stadtgesellschaft. Neue ko-kreative Beteiligungsformate ermöglichten eine multiperspektivische Betrachtung von Chancen und Herausforderungen, die aktuelle und zukünftige Entwicklungen mit sich bringen.
Einen Überblick und Informationen zum aktuellen Fortschreibungsprozess der Leitlinie Bildung von Seiten der Landeshauptstadt findet man auch hier auf muenchen.de und hier auf der Seite vom Pädagogischen Institut – Zentrum für kommunales Bildungsmanagement.