Am 26.3.2022 wurde im Rahmen einer Quartierskonferenz der Hans Sauer Preis 2022 “NEBENAN & MIT DABEI” im IMPACT HUB verliehen. Bereits am 24. und 25.3.2022 lud die Stiftung die 20 Preis-Finalist*innen zu einem vorgelagerten QuartiersMeetUp ein. An diesen zwei Tagen lernten sich die Münchner Quartiers-Projekte untereinander kennen, hörten spannende Impulse von Valerie Rehle // stadtlücken, Robert Kulzer // Stadt München und Davide Brocchi // Transformationsforscher und bekamen die Möglichkeit verschiedene Workshops zu besuchen. In den Workshops ging es beispielsweise um das Thema Stakeholder, Aktivierung und Beteiligung, Rechtliches, Finanzierungsmöglichkeite und Praktisches für das Gestalten in der Stadt. Angeboten wurden die Workshops von Mitarbeiter*innen der Hans Sauer Stiftung, Laura Bruns von stadtstattstrand, Clara Holzheimer vom Kulturzentrum Luise gemeinsam mit Robert Kulzer und Marco Kellhammer und Mareike Schmidt von der TU München / MCube.
Am 25. und 26.3.2022 fanden dann zudem noch zwei Veranstaltung in Kooperation mit der Münchner Initiative Nachhaltigkeit statt: Ein Dialog mit verschiedenen Akteurinnen der Quartierslandschaft und ein Open Space, der für alle Interessierten offen war.
Am Samstag Abend wurden dann die sechs Preisträger*innen bekannt gegeben. Die Stadtbaurätinnen von München, Elisabeth Merk, und von Aachen, Frauke Burgdorff, hielten zwei Impulsvorträge, bevor die Jury die Preise vergab. Das Preisgeld von 20.000 Euro wurde gleichmäßig auf alle Preisträger*innen aufgeteilt.
Die Preisträger*innen des Hans Sauer Preis 2022 “NEBENAN & MIT DABEI – Quartiersprojekte in München” sind:
KULTUR IM BLOCK
KULTUR IM BLOCK ermöglicht kulturelle Teilhabe dort, wo die Menschen leben: in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft. Unter freien Himmel und mit Abstand bietet das Projekt Kultur in einem Corona-sicheren Umfeld. Bei KULTUR IM BLOCK entscheiden die beteiligten Nachbarschaften selbst, welche Kulturveranstaltungen sie auf ihren Innenhofbühnen sehen möchten. Die kulturelle Nachfrage der Nachbarschaften vernetzt KULTUR IM BLOCK mit Angeboten von Kulturschaffenden aus der Münchner Kulturszene, wie dem Theater Hoch X, dem Import/Export, der Hochschule für Fernsehen und Film, sowie weiteren Kulturinstitutionen.
https://www.kulturimblock.de/
KLINK
Klink gibt Dir Zugang zu gemeinschaftlich genutzten Ressourcen in Deiner Umgebung. Gemeinsam mit zahlreichen Organisationen in der Region München hat das Team festgestellt, dass es keine Plattform für Kooperation verschiedener Organisationen an unterschiedlichen Standorten gibt. Das ändert sich mit Klink. Gemeinschaftlich genutzte Ressourcen wie Räume, Unterkünfte, Coworking-Plätze und Gegenstände können unkompliziert geteilt und verwaltet werden. Schritt-für-Schritt sollen außerdem Veranstaltungen, Mobilitätsangebote und Austauschmöglichkeiten im Quartier verfügbar werden.
https://www.isarwatt.de/digitaleservices
HALT 58
Die Bügerinitiative “Mehr Platz zum Leben” ist ein Zusammenschluss von Bürger*innen mit dem Ziel Kommunikation, Vernetzung und Vielfalt im Stadtteil zu fördern. Die Initiative setzt sich seit 1997 für Untergiesing ein und war an der Umgestaltung des Hans-Mielich-Platzes beteiligt. 2007 war das Kunstforum HMP geboren: Aus dem Sockel eines Christbaums wurde eine Plattform, auf der Werke der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnten. 2014 nahmen sich die Bürgerinitiative der früheren Bushaltestelle 58 an.
Im Rahmen des Projektes „BürgerInnen gestalten ihre Stadt“ organisierten sie einen Workshop und schufen so eine Aufenthaltsfläche und einen Ort der kreativen Begegnung. Ein Experimentierraum für KünstlerInnen entstand mit Brückengalerie, Mini-Gärten, bepflanzten Glücksbrunnen & Voodoo-Schrein. Zum 100. Geburtstag von Beuys wurde eine Blumenesche gepflanzt & dafür 9 qm entsiegelt. Gemeinsam wurden Mosaiken erstellt, welche das Fundament der S-Bahn Attrappe schmücken.
https://mehrplatzzumleben.wordpress.com/aktionen-im-viertel-2/halt-58-kolumbusplatz/
RAMERSDORF – ZUSAMMEN LEBEN
Insgesamt elf Akteur*innen aus dem FAK Regsam Soziales in Ramersdorf haben ein gemeinsames Programm mit derzeit 21 Aktionen aufgestellt, an dem sich mindestens 16 Einrichtungen mit Kooperationen beteiligen. 15 Monate lang organisiert jeden Monat mindestens eine Einrichtung eine Aktion mit dem gemeinsamen Ziel, die Identifikation der Bewohner*innen mit ihrem Stadtteil zu stärken. Im Stadtteil bekannt und gut sichtbar werden diese Aktionen durch das gemeinsam in Kooperation mit dem Referat für Stadtverbesserung entwickelte und gebaute Ramersdorfer Aktionsmobil, das mit jeder Aktion mitwandert. Es wird sowohl Begegnung als auch Information bieten. Das Möbelstück steht den sozialen Einrichtungen nach dem Ende der geplanten Maßnahmen langfristig für die Arbeit im Stadtteil zur Verfügung. Außerdem wurde gemeinsam eine einheitliche Wortbildmarke und Öffentlichkeitsarbeit entwickelt.
https://daheim-in-ramersdorf.de/wen-trifft-man-hier/zusammen-leben/
MUSIK IM QUARTIER
An der Ausgabestelle der Münchner Tafel im Kreativquartier spielen Musiker*innen – immer dienstags – für Kinder, Jugendliche und Erwachsene Musik mit dem DJ-BIKE (einem solarbetriebenen Lastenfahrrad mit eingebautem Soundsystem und DJ Pult).
Die Tafel-Gäste, ihre Kinder und auch Anwohner*innen können in eine musikalische Welt eintauchen, die sich zwischen elektronischen Soundflächen, orientalischen Klängen und experimentellem Gesang bewegt. Nebenbei informiert Zoe Staack vom KulturRaum München die Tafel-Gäste über kostenlose Kulturangebote in München sowie über die Möglichkeiten, die eine Mitgliedschaft als KulturGast bietet. Das gemeinsame Musikerlebnis soll Barrieren abbauen und als verbindendes Element für alle Anwesenden dienen.
https://dj-bike.de/
JANE ADDAMS ZENTRUM e.V. // ALTE HEIMAT
jaz berät das Münchner Community Organizing-Projekt in der Stiftungs-Siedlung „Alte Heimat“. Ziel ist es, die Mieterschaft am Prozess der Sanierung und Bebauung zu beteiligen, ihre Wünsche zu erfahren, sowie den Zusammenhalt von Mieter/innen innerhalb der Siedlung zu stärken. jaz blickt auf einige Jahre erfolgreicher Arbeit in der „Alte Heimat“zurück.
Die „Alte Heimat“ wurde nach dem zweiten Weltkrieg mit Spenden der wohlhabenden Münchner Bürgerschaft und zusätzlicher Finanzierung durch den Bund gebaut. Die Stadt München stiftete das Grundstück.
https://www.jane-addams-zentrum.de/alte-heimat/
Bilder (c) Dominik Alves