Zivilgesellschaftliche Forschung in sozial-ökologischen Konfliktfeldern
Die Hans Sauer Stiftung fördert Wissenschaft und Forschung mit einem Fokus auf technische und soziale Innovationen für gesellschaftliche Mehrwerte. Dabei setzt sie auf innovative Forschungsmethoden und -praktiken bei der eigenen Projektarbeit und bei Förderkooperationen. Die Prinzipien Partizipation und Transdisziplinarität sowie Gestaltung und Innovation sind dabei zentrale Eckpfeiler.
Die umfassende Transformation hin zu einer ökologisch und sozial nachhaltigen Gesellschaft erfordert es, komplexe Herausforderungen zu verstehen, Lösungen zu finden und diese umzusetzen. Der Wissenschaft kommt dabei eine Schlüsselrolle bei der Einordnung, Analyse und Erklärung aktueller Entwicklungen zu. Zivilgesellschaftliches Engagement hat das Potenzial, agil, schnell und bedarfsgerecht als Korrektiv auf Missstände zu antworten.
Die Teilhabe an der demokratischen Debatte über wissenschaftliche und ethische Fragen bei der sozial-ökologischen Transformation erfordert ein Verständnis über die Produktion von wissenschaftlichem Wissen, die Akzeptanz von Forschungsergebnissen und die Nachvollziehbarkeit der daraus abgeleiteten Entscheidungen. Eine zukunftsweisende Forschungspraxis, um dies zu erreichen, ist Citizen Science.
Citizen Science beschreibt den Forschungsmodus, bei dem auch nicht institutionell in der Wissenschaft gebundene Personen als aktive Beteiligte einen wissenschaftlichen Forschungsprozess (mit-)gestalten und dabei neues Wissen ko-produzieren. Citizen Science kann Wissenschaft und Forschung demokratisieren, in dem sie größere Transparenz, mehr Zugänglichkeit und diversifizierte Mitgestaltung fördert. So kann sie für eine neue Kultur der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Gesellschaft stehen und bestenfalls gesellschaftliche Transformation anstoßen. Wichtige Gelingensfaktoren dafür sind eine aktuelle sozial-ökologische Themensetzung, die gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen den Forschenden, die Einbindung unterschiedlicher Wissensarten, der Aufbau von Netzwerken und neuen Beziehungen sowie die Nutzbarmachung der Forschungsergebnisse für die Gesellschaft.
Um dieses transformative Potenzial zu fördern, unterstützt das aktuelle Förderprogramm Citizen-Science-Projekte zu sozial-ökologischen Fragestellungen, die explizit von zivilgesellschaftlichen Akteur*innen konzipiert, initiiert und umgesetzt werden. Die Vorhaben sollen drängenden gesellschaftlichen Anliegen Gehör und Gewicht verleihen und bestenfalls Entscheidungsträger*innen zu Maßnahmen bewegen. Dazu sollen eine oder mehrere Forschungsfragen aus dem gesellschaftlichen Bedarf heraus formuliert und in partizipativen Forschungsprozessen bearbeitet werden. Die Ergebnisse entstehen durch die Integration unterschiedlicher Wissensarten und ermöglichen Wissenschaft neu zu denken.
Die Stiftung möchte mit der Förderung zivilgesellschaftliche Organisationen stärken, die bereits im Feld akuter gesellschaftlicher Herausforderungen aktiv sind und für das Vorantreiben ihrer Anliegen partizipative Forschungsprozesse nutzen oder nutzen wollen. Insbesondere noch junge Initiativen sollen in ihrem Forschungsengagement ermutigt und anerkannt werden. Gesellschaftlich relevante Fragestellungen sollen dabei forschend angegangen und sichtbar gemacht werden. Zudem sollen verstärkt Menschen einbezogen werden, die traditionell wenig in der Wissenschaft vertreten sind, deren Erfahrungen jedoch zur Lösung gesellschaftlicher Problemlagen beitragen können. Es sollen Prozesse der Wissensproduktion, -aneignung und -weitergabe innerhalb der Organisation sowie nach außen nachhaltig gefördert werden.
Ausgewählte Citizen-Science-Projekte werden ab Frühjahr 2025 am Ende dieser Website vorgestellt. Best-Practice-Beispiele für geförderte kollaborative und ko-kreative Vorhaben aus den vergangenen Jahren finden sich hier.
Welche Projektkosten sind förderfähig?
Wer kann sich für eine Förderung bewerben?
Wie wird gefördert?
Wie können sich Projektinitiator*innen bewerben?
Antragsunterlagen und Informationen