Im Jahr 2022 nahm die Stiftung dieses Citizen-Science-Projekt im Förderprogramm auf: Das Vorhaben von NELA e.V. und der Leuphana Universität in Lüneburg geht gemeinsam mit Bürger*innen als ehrenamtliche Forschende der Frage nach, wie sich Wohnen ökologisch und ökonomisch tragfähig, aber sozial gerecht gestalten lässt. Mithilfe von Fortbildungen und Sprechstunden werden die Bürger*innen in die Lage versetzt, aktive Forschung zu betreiben.
Dabei wurde zu Beginn des Projektes gemeinsam mit lokalen Akteur*innen transdisziplinär eine Forschungsfrage im Themenfeld „sozial-ökologisches Wohnen“ identifiziert: „Wie kann solidarisches Zusammenleben in Gemeinschaft funktionieren?”.
Das Projekt teilte sich dabei in fünf Phasen auf. In der Designphase (1) wurde auf dem ko-kreativen Auftaktworkshop gemeinsam mit Lüneburger Bürger*innen die finale Forschungsfrage festgelegt. Anschließend wurden in der Zutrittsphase (2) Multiplikator*innen und Schlüsselpersonen im Feld ausgemacht und Citizen Scientists für die Umsetzung der Forschung ausgewählt. Insgesamt wurden sieben Forschende ausgewählt, die zum Teil selbst in Wohnprojekten lebten, die sie beforschten.
Dem folgte die Durchführungsphase (3), in der die sieben Einzelprojekte im engen Feedback mit zwei Masterstudierenden ausgearbeitet wurden und in regelmäßigen Sprechstunden der Projektfortschritt und Forschungsansatz reflektiert und begleitet wurde. Die Projekte hatten verschiedene Themen und methodische Herangehensweisen wie beispielsweise die Identifizierung von gemeinsamen Werten als Eckpunkte des Zusammenlebens anhand einer standardisierten Umfrage, oder die Untersuchung von Umgangsweisen mit konfliktiven Entscheidungen in Wohnprojekten in Form von qualitativen Expert*inneninterviews. Teil dieser Phase war auch ein weiterer Austauschworkshop in Lüneburg im November 2023, auf dem alle Forschenden die Möglichkeit hatten, sich zu ihren Erkenntnissen im Projektverlauf auszutauschen.
In der Abschlussphase (4) wurden die einzelnen Projekte in Interviews reflektiert und der gesamte Prozess evaluiert. Außerdem wurden die Projektergebnisse auf einer öffentlichen Onlineveranstaltung mit etwa 50 Teilnehmenden verbreitet und mögliche Synergien ausgewertet. Zuletzt folgte eine Auswertungsphase (5) die aus einer internen Auswertung und der Ausarbeitung zweier Masterarbeiten bestand.
Das Projekt wurde in Kooperation zwischen NELA e.V. und der Fakultät Nachhaltigkeit der Leuphana Universität durchgeführt. NELA, das Next Economy Lab, ist ein Think-and-Do-Tank aus Bonn. Gemeinsam mit Unternehmen, Politik und Zivilgesellschaft entwickelt und realisiert NELA Konzepte für eine sozial gerechte, klimapositive und kooperative Wirtschaft. Die Leuphana Universität hat einen starken Fokus auf die gemeinsame Wissensproduktion von Wissenschaft und Gesellschaft. Durch den methodischen Fokus der Arbeitsgruppe von Prof. Henrik von Wehrden wird dieser Forschungsprozess in einen breiteren Methodenkanon integriert.
Organisationen:
NELA e.V.
Leuphana Universität
Kontakte zum Projekt:
Christopher Franz franz@nexteconomylab.de
Henrik von Wehrden
henrik.von_wehrden@leuphana.de
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