DESIGN FÜR DIE GROSSE TRANSFORMATION II – STOFFE UND MATERIALIEN
Eine Kooperation von social design lab der Hans Sauer Stiftung und Die Neue Sammlung – The Design Museum.
Die Welt steckt in einer globalen Krise. Wir verbrauchen so viele Ressourcen wie niemals zuvor, Klimakatastrophen sind die Regel geworden, und das konstante (Wirtschafts-)Wachstum muss hinterfragt werden. Eine Große Transformation im Sinne eines neuen Gesellschaftsvertrags für eine nachhaltige Zukunft scheint unumgänglich. Nie war es wohl dringender, im Denken und im Handeln neue Wege zu gehen und transformative Lösungen zu entwickeln.
In der Workshopreihe werden anhand von jeweils zwei Objekten aus der Neuen Sammlung Materialien untersucht und auf ihre Zukunftsfähigkeit in verschiedenen Anwendungs-, Wiederverwendungs- und Entsorgungskontexten geprüft. Dabei werden Objekte aus den Materialien Textil, Kunststoff, Beton und Holz genauer betrachtet. Am Ende jeder Workshopsession soll eine Handlungsempfehlung zum Einsatz des jeweiligen Materials entstehen.
Es ist keine Vorkenntnis zur Teilnahme an den Workshops nötig, die Workshops bauen nicht aufeinander auf und können einzeln besucht werden. Details zu den Objekten finden sich untenstehend.
Eine Kooperation von social design lab der Hans Sauer Stiftung und Die Neue Sammlung – The Design Museum. Konzept: Barbara Lersch, Kuratorinnen: Barbara Lersch und Angelika Nollert
Die Workshops finden im X-D-E-P-O-T der Neuen Sammlung in der Pinakothek der Moderne statt.
Die Teilnahme sowie der Eintritt sind kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Um verbindliche Anmeldung zu den einzelnen Terminen wird gebeten unter:
b.lersch@hanssauerstiftung.de
TERMINE:
5.10.23, 17.00 – 19.30 Uhr // TEXTIL
Textilien bestimmen die menschliche Existenz. Sie sind ein Spiegel kultureller sowie gesellschaftlicher Strömungen und ihrer Traditionen. Sie waren Wegbereiter des Industrial Design und wichtige Impulsgeber für die Entwicklung der künstlerischen Moderne. Heute befassen sich Designer*innen unter anderem mit Themen von Umwelt und Nachhaltigkeit sowie Innovationen im räumlichen Gestalten, in der Bauarchitektur und anderen Lebensbereichen.
Objekte:
Gunta Stölzl, Wandbehang Nr. 247 (1926)
Hella Jongerius, „A search Behind Appearances” (2016)
und weitere Textilen zum Anfassen und Ausprobieren.
Input: Xenia Riemann-Tyroller und Angelika Nollert
26.10.23, 17.00 – 19.30 Uhr // KUNSTSTOFF
Kunststoff ist ein vielseitiges Material, das in vielen Bereichen Anwendung findet – und auch in der Designgeschichte eine wichtige Rolle spielt. Trotz seiner Beliebtheit birgt es etliche Herausforderungen. Die Herstellung erfordert fossile Brennstoffe und trägt weltweit zu Umweltverschmutzungen bei. Dennoch gibt es auch nachhaltige Alternativen wie recycelbare und biobasierte Kunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden und vielfältig einsetzbar sind. Durch Recycling und eine verantwortungsvolle Entsorgung kann Kunststoff zu einer nachhaltigen Lösung werden.
Objekte:
Hans Merz, Campinggeschirr (1958)
Martin Kelm, Albert Krause, Horst Giese, Campingservice (ca. 1965)
Heath Nash, Hängeleuchte Bottleformball (ca. 2005)
und weitere Beispiele aus der Sammlung.
Input: Tim Bechthold
16.11.23, 17.00 – 19.30 Uhr // BETON
Beton ist als Baumaterial nicht mehr wegzudenken. Er zeichnet sich als vielfältig einsetzbarer Baustoff aus, der aufgrund seiner besonderen Eigenschaften die optischen, statischen und bauphysikalischen Anforderungen ganzheitlich erfüllen kann. Auch wenn die Grundbestandteile von Beton aus der Natur stammen, so ist es auf Grund von Herstellungs-, Nutzungs – aber auch Entsorgungsprozessen keine nachhaltiges Material – ganz im Gegenteil.
Objekte:
Konstantin Grcic, Chair_One, Stuhl mit Betonsockel, (2003)
Paula Scher, Projekt Rockaway Beach, (ca. 2017)
Input: Caroline Fuchs und Angelika Nollert
30.11.23, 17.00 – 19.30 Uhr // HOLZ
Holz ist ein nachhaltiges Material, das vielseitig einsetzbar ist. Das spiegelt sich auch in der Vielzahl an Designobjekten aus Holz wieder. Es ist erneuerbar, biologisch abbaubar und hat eine geringe CO2-Bilanz. Holz bietet zudem eine natürliche Ästhetik und eine hohe Stabilität. Es kann in vielen Bereichen eingesetzt werden, von der Möbelherstellung bis hin zum Hausbau. Durch den bewussten Umgang mit vorhandenen Holzressourcen und die Förderung von Aufforstungsprojekten kann Holz als nachhaltiges, nachwachsendes Material auch Zukünftig gehandelt werden und birgt enormes Potential.
Objekte:
Grete Jalk, Sessel GJ (1963)
Paule Guérin/Till Breitfuss Holzfahrrad Arvak (2014)
Input: Josef Straßer
(c) Alle Bilder: Die Neue Sammlung